Arbeiten vom heimischen Schreibtisch aus – das Homeoffice ist seit der Corona-Pandemie buchstäblich salonfähig geworden. Nicht nur das: Auch Arbeitgeber:innen entdecken die Vorteile, wenn ein Teil der Belegschaft hybrid arbeitet und nur bei Bedarf oder an bestimmten Wochentagen ins Büro kommt. Bei vielen Vorteilen birgt der flexible Arbeitsplatz auch Herausforderungen. In diesem Artikel beleuchten wir Fragen rund ums hybride Arbeiten.
Die Bedeutung von hybriden Arbeitsmodellen
Immer mehr Arbeit findet ausschließlich am Computer statt. Durch die Möglichkeiten, von überall auf Daten zugreifen zu können, die in der Cloud gespeichert sind, und virtuelle Teammeetings können Mitarbeiter:innen auf der ganzen Welt sitzen und trotzdem Teil des Teams sein. Sie benötigen lediglich einen Laptop oder Computer mit stabilem Internetzugang und gegebenenfalls für die Arbeit notwendige Software. Dadurch erhöht sich die Reichweite für Unternehmen, wenn sie neue Stellen besetzen wollen.
Angestellte hingegen sparen Zeit, die sie sonst mit dem Arbeitsweg verbracht hätten. Innerhalb Berlins kann der schon mal eine Stunde und länger betragen. Außerdem ist nicht jede:r für den Geräuschpegel in Großraumbüros gemacht. Im heimischen Arbeitszimmer stören keine Telefongespräche von Kolleg:innen. Du arbeitest dadurch konzentrierter und schaffst mehr, weil du nicht durch Zwischenfragen abgelenkt wirst. Zu hybriden Arbeitsmodellen zählt auch die Option, den Arbeitsplatz dort aufzuschlagen, wo du gerade bist. Das kann ein Café sein oder ein Park – was auch immer dich inspiriert. Wenn du Workation (work und vacation) machst, bereist du sogar die Welt und sitzt dennoch beim Teammeeting am virtuellen Tisch.
Durch das Plus an Flexibilität auch in Sachen Arbeitszeit sind Angestellte zufriedener und haben eine bessere Work-Life-Balance. Sie können dann arbeiten, wenn sie am produktivsten sind, statt sich übermüdet durch den Bürotag zu quälen. Auch die Vereinbarkeit von Familie und Job verbessert sich. Das wirkt sich positiv auf die Leistung und die Bindung ans Unternehmen aus. Arbeitgeber:innen benötigen weniger große Büros, wenn ein Teil der Belegschaft außer Haus arbeitet – das spart Kosten.
Hybrides Arbeiten in Berlin
In Berlin mit seiner lebendigen Start-up-Szene sind hybride Arbeitsmodelle gang und gäbe. Doch das war nicht immer so, sondern hat sich erst in den vergangenen Jahren entwickelt. Werfen wir einen Blick auf die Historie.
Die Entwicklung von hybriden Arbeitsmodellen in Berlin
Mit dem Internet und der weltweiten Vernetzung haben sich fürs Arbeiten ganz neue Möglichkeiten ergeben. Die Entwicklung entsprechender Softwarelösungen hat das noch befeuert. Heute können mehrere Personen gleichzeitig an ein und demselben Dokument arbeiten und Fragen in Echtzeit beantworten. Selbst Konferenzen mit weit entfernt sitzenden Teilnehmer:innen stellen keine Hürde mehr dar. Dennoch haben viele Berliner Unternehmen erst dann in eine entsprechende Kommunikationsinfrastruktur im Unternehmen investiert, als die Corona-Pandemie die Belegschaft ins Homeoffice zwang.
Die Erfahrung war für beide Seiten überwiegend positiv:
- Die Führungsetage stellte fest, dass die Produktivität im Homeoffice nicht litt.
- Die Angestellten genossen die Flexibilität, die Ruhe und den Zeitgewinn.
Seither sind hybride Jobs in Berlin auf dem Vormarsch. Das betrifft nicht länger nur die Privatwirtschaft, sondern mit zunehmender Digitalisierung auch die Verwaltung und den öffentlichen Dienst. Zwar wird es in Berlin immer Jobs geben, die sich nicht für hybride Arbeitsmodelle eignen, doch die Mehrheit der Telearbeitsplätze in der Hauptstadt wird inzwischen hybrid angeboten.
Beliebte Orte für hybrides Arbeiten in Berlin
Neben dem klassischen Homeoffice gibt es in der Bundeshauptstadt zahlreiche Orte, die sich aufs hybride Arbeiten eingestellt haben. Das sind hippe Cafés mit gutem WLAN und ruhigen Arbeitsplätzen, Bibliotheken und andere öffentliche Einrichtungen. Der Vorteil liegt klar auf der Hand: Eine andere Umgebung bietet einen Perspektivwechsel und befeuert die Kreativität. Diese kann nämlich darunter leiden, wenn du allein im heimischen Kämmerchen vor dich hinarbeitest.
Daneben stellen Coworking-Spaces wie Mindspace mit allen nötigen Anschlüssen ausgestattete Arbeitsplätze für Jobnomaden und hybride Angestellte bereit. Die flexiblen Arbeitsflächen sind ideal, wenn du für dich arbeiten, aber trotzdem nicht auf den Austausch mit anderen verzichten möchtest. Auch etwas größere Büros für Teams sind möglich. Verschiedene Zonen bieten kreative Arbeitsumgebungen und Möglichkeiten, eine Konferenz mit mehreren Teilnehmenden abzuhalten. Gemütliche Lounges laden zum Entspannen ein. Zwischendurch nimmst du einen Snack zu dir und bestellst eine aromatische Tasse Kaffee am hauseigenen Tresen. Viele Coworking-Spaces bieten sogar Grünflächen in Innenhöfen, sodass du jederzeit die für dich perfekte Arbeitsumgebung wählen kannst, ohne das Gebäude verlassen zu müssen.
Die Herausforderungen des hybriden Arbeitens
Natürlich müssen Unternehmen und hybride Mitarbeiter:innen einige Herausforderungen meistern. Da wäre zum einen die firmeninterne Infrastruktur, in die sich die hybriden Arbeitsplätze einfügen lassen müssen. Wie gestaltest du ein Büro, dessen Arbeitsplätze flexibel besetzt sind? Desksharing wird dafür immer beliebter. Statt dass jede:r Mitarbeiter:in seinen:ihren eigenen Arbeitsplatz hat, stehen die Tische allen zur Verfügung. Insgesamt benötigen Unternehmen dadurch weniger Arbeitsplätze und Bürofläche. Doch das Modell eignet sich nicht für jede Art von Job, und nicht jede:r mag auf seinen individuell eingerichteten Schreibtisch verzichten. Und es gibt weitere Challenges:
Kommunikation und Zusammenarbeit im hybriden Arbeitsmodell
Wie arbeitet man zusammen, wenn das Team nicht im selben Büro arbeitet? Dafür müssen Arbeitgeber:innen Möglichkeiten der Kommunikation schaffen. Schriftliche Kommunikation über Chats erfordert einen höheren (Zeit-)Aufwand, als mal eben schnell den Kollegen am Nachbartisch zu fragen – inklusive Zeitverzögerungen bei der Antwort. Gleichzeitig soll sich niemand im Team ausgeschlossen fühlen oder wichtige Informationen nicht bekommen. Ständiger Kommunikationsbedarf sorgt im Homeoffice für Stress und mangelnde Konzentration. Es müssen also neue Arbeitsstrukturen geschaffen werden, sodass die Aufgaben im Team klar verteilt sind und sich Teammeetings auf konkrete Zeitpunkte in der Woche beschränken.
Vereinbarkeit von Beruf und Privatleben
Auf den ersten Blick wird durchs Homeoffice viel Zeit frei, die du für den Arbeitsweg einplanen musstest. Auch durch die Option, deine Arbeitszeiten flexibel an deinen Familienalltag anzupassen, kannst du an Lebensqualität gewinnen. Problematisch wird es aber, wenn die Arbeit dich zu Hause bis in die Nacht und ins Wochenende verfolgt, wenn aus: „Mal eben schnell noch nach Feierabend dies einfügen oder das koordinieren“ Überstunden werden? Da hilft nur, klare Grenzen zu setzen und Strukturen zu erarbeiten, wie der Job im Homeoffice sich mit dem Familienleben vereinbaren lässt.
Die Zukunft von hybriden Arbeitsmodellen in Berlin
Berliner Unternehmen setzen nach den positiven Erfahrungen aus der Pandemiezeit voll aufs hybride Arbeiten. Da die meisten Firmen die notwendigen Strukturen inzwischen etabliert haben, steht hybriden Arbeitsmodellen bei vielen Jobs nichts mehr im Wege. Tatsächlich stellt die Option, hybrid arbeiten zu können, ein echtes Plus für Jobbewerber:innen dar. Firmen können also auf mehr qualifizierte Bewerber:innen und eine höhere Reichweite ihrer Ausschreibung rechnen.
Fazit
Das hybride Arbeiten hat durch die Homeofficepflicht der Pandemiejahre einen beispiellosen Boost erfahren. Unternehmen und Arbeitnehmer:innen schätzen das neue Modell, das überwiegend positive Auswirkungen hat. Dank Coworking-Spaces und anderen Optionen des mobilen Arbeitens wird in Zukunft jede:r sein:ihre beste Location finden, um fokussiert und inspiriert zu arbeiten.
FAQs
Was sind die Vorteile von hybriden Arbeitsmodellen?
Mit hybriden Arbeitsmodellen kann jede:r den Arbeitsort und die Arbeitszeit wählen, die am besten zum eigenen Workflow passen. Das muss nicht immer das Homeoffice sein: Der Wechsel von Arbeitsumgebungen fördert die Kreativität und die flexible Arbeitszeiteinteilung die Produktivität. Unternehmen müssen nicht länger riesige Büros mit Dutzenden Arbeitsplätzen bereithalten. Coworking-Spaces bieten flexible Möglichkeiten, kurzfristig Konferenzräume und Arbeitsplätze zu buchen.